Die Termine für die Bauernmärkte werden rechtzeitig bekannt gegeben.
An das Wochenende mit Schmalzbrotabend und "Een Sünndag up'n Theeshof" 1988 schloß sich aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens des Theeshofes eine Kultur- und Brauchtumswoche an.
Am Dienstag hielt P. Heinrich Kröger einen Vortrag zum Thema "Plattdüütsch güstern - Plattdüütsch vondag", und "De vergneugten Heidjer" spielten den Einakter "Donner un Doria".
Der Donnerstag stand unter dem Motto: "De Frauenslüd hebbt dat Seggen".
In der Einladung hieß es: "Küche, Haus und Hof zu Großmutters Zeiten: Die Spinn- und Webrunde arbeitet an den alten Geräten im Schafstall. Auf dem Flett wird geschneidert, gebügelt, gebuttert, Kaffee geröstet, Buchweizenpfannkuchen gebacken und...".
Der Freitag schließlich war dem alten Handwerk gewidmet:
Schmiedemeister Lühmann beschlug ein Pferd, Reetdachdeckermeister Meyer (Fintel) deckte eine Hütte mit Reet ein, Gerbermeister Heitmann erklärte die Arbeitsgänge bei der Fellbearbeitung, Meister Albert Hellwinkel gab Einblick in die Arbeit des Schuhmachers, Imker Wilhelm Inselmann erläuterte Honiggewinnung und -verarbeitung, und die Bäcker Herbert Renk und Wilhelm Schlumbohm ließen sich im Backhaus zuschauen.
Zum Abschluß gab es dann Heidschnuckenbraten, den ein Heideschlachter auf dem Hof gegrillt hatte.
Die Woche war ein voller Erfolg. Die Presse berichtete von etwa 10 000 Besuchern an den insgesamt fünf Tagen.
Wegen des großen Erfolges nahmen die Frauen und Männer der Dienstagsrunde auch im darauffolgenden Jahr die Mühen einer weiteren Veranstaltung dieser Art auf sich.
Ziel war es, die Getreideernte so durchzuführen, wie es noch zu Großvaters Zeiten üblich war. Ein Roggenschlag von 2 Morgen Größe an der Overbeckstraße sollte auf alte Weise mit Sense und Flügelmäher abgemäht werden.
Die Vorbereitungen begannen schon im Winter mit der Herrichtung eines alten Flügelmähers aus dem Jahre 1926 durch Albert Hellwinkel und Hans-W.Schröder. Heinrich Abel und Wilhelm Lohmann waren mit der Reparatur eines 12 PS starken Ritscher-Treckers von 1950 beschäftigt.
An einem Freitagabend im Juli 1989 wurde der Roggenschlag in Flügelmäherbreite angemäht.
Am Sonnabend ging es dann an die Erntearbeit. Vierzehn Frauen und Männer in zünftiger Kleidung - die Männer in selbstgewebten Hemden, Baumwollhosen und Strohhut, die Frauen in Baumwollkleidern und mit Flügelhauben - boten einen ungewohnten Anblick und lockten viele Zuschauer an, was ja auch der eigentliche Zweck des ganzen Unternehmens war. Nach dreieinhalb Stunden war das Feld gemäht und das Korn in Garben gebunden. Nach einer Kaffeepause konnten die Garben zu Stiegen aufgestellt werden.
Das Einfahren und anschließende Dreschen erforderten noch einmal viel Schweiß der Akteure. Immerhin galt es, drei Leiterwagenfuhren einzufahren und abzudreschen. Der Göpel war einsatzbereit, konnte aber nicht benutzt werden, weil es an geeigneten Pferden fehlte. So mußte der Trecker den Antrieb der Dreschmaschine übernehmen.
Gleichzeitig herrschte auch an anderen Stellen der Hofanlage rege Betriebsamkeit: Im Backhaus wurden Brot, Semmeln und Butterkuchen gebacken, die Schmiede war in Betrieb, im Schafstall wurde gewebt und gesponnen, im Haupthaus Buchweizenpfannkuchen gebacken, gebuttert, Gerstenkaffee gebrannt und Semmelpudding angerührt.
Es gibt wohl kaum geeignetere Gelegenheiten, das Leben auf einem Bauernhof früher lebendig zu erhalten und der Öffentlichkeit darzustellen, als es diese Brauchtumstage zu leisten vermögen. Allerdings ist dazu auch der volle zeitliche und kräftemäßige Einsatz aller Ehrenamtlichen in der Dienstagsrunde erforderlich, und das ist nicht beliebig wiederholbar.
Der erste Bauernmarkt fand im Rahmen der Schneverdinger "Aktionswoche Natur" im Mai 1996 statt. Der Markt wurde vom "Verein Eigenständige Regionalentwicklung" (VER) und vom Verkehrsverein unter Mitwirkung des Vereins Meyerhof und des gastgebenden Heimatbundes organisiert. Ziel des VER ist es, die Attraktivität der Heide für interessierte Besucher zu erhöhen.
Wegen der kalten Witterung fehlte es leider an Direktanbietern. Die Besucherzahl hielt sich ebenfalls in Grenzen. Der Heimatbund hatte im Heimathaus ein Bauern-Café eingerichtet, die Spinn- und Webgruppe war in Aktion, der Korbimker zeigte das Entstehen eines Bienenkorbes, und die Landfrauen boten an einem Verkaufsstand Kartoffelpuffer an. Für den musikalischen Rahmen sorgten die Schwalinger "Sleefkerls" und der Frauenchor aus Plau.
Im Jahre 1997 wurde die "Aktionswoche Natur" mit dem 2. Bauernmarkt vom Stadtdirektor eröffnet. Der Heimatbund als Gastgeber zeigte alte Spinn- und Webkunst, Imkerei, Schuhmacherhandwerk, Schmieden von Werkzeug, die Butterherstellung und bot zum Abschluß einen bunten Abend unter den Eichen an.
1998 wurde die Aktionswoche mit dem 3. Bauernmarkt abgeschlossen. Neben der Vorstellung alter Handwerke durch den Heimatbund und einer Kaffeestube im Haupthaus hatten die Veranstalter der Aktionswoche die Drehleiter der Feuerwehr als besondere Attraktion für die Marktbesucher auf den Theeshof geholt.
Besonders erfolgreich verlief am Sonnabend vor Pfingsten 1999 der 4. Bauernmarkt. Die Organisation hatte mit Zustimmung der Stadt Johannes Gather übernommen. Der Heimatbund beteiligte sich wie bisher mit handwerklichen Darbietungen und einem Bauern-Café, wo die Frauen der Dienstagsrunde 30 Butterkuchen verkauften und 10 Pfund Kaffeepulver verbrauchten.