Das Backhaus wurde am 10.September 1982 durch die Stadt an den
Heimatbund übergeben. In Heft 5, S.25, heißt es dazu: "Das Rohgebäude
des 1691 erbauten alten Backhauses war von der Familie Börner,
Vierhöfen (Krs. Harburg), gestiftet worden. Fr.Schröder (Schwalingen)
stellte die Feldsteine für das Fundament kostenfrei zur Verfügung. Das
Gebäude besteht aus einer geräumigen fensterlosen Backstube, die
gleichzeitig als Garraum dient, und dem von dort zu beschickenden
birnenförmigen Backofen."
Das Backhaus ist das Gebäude, das seiner eigentlichen Bestimmung gemäß
auch noch heute voll genutzt wird. Zur Einweihung hatten die Bäcker zum ersten Mal Brot und Butterkuchen im neuen Ofen gebacken. Dieser Vorgang wiederholt sich jedes Jahr zu besonderen Anlässen auf dem Theeshof.
Seit Sommer 2022 backt unser neuer Bäcker Mario Kählert mit seiner Frau Melanie im Backhaus. Abgebacken wird der Kuchen bei uns im alten Holzofen. Auch Roggen-, Misch- und Dinkelbrot werden auf dem Theeshof im Holzofen gebacken. Die Eheleute Kählert sind bei der Stadtbäckerei Hoppe angestellt und von der der Bäckerei Hoppe werden wir auch unterstützt. Seit einiger Zeit wird der Ofen am Abend vor dem Backtag vorgeheizt, das spart Feuerung und Zeit. Morgens um 5 Uhr wird der Ofen weiter geheizt mit Holz. Er muß zum Brotbacken 200 Grad erreichen, dies dauert etwa drei Stunden. Die Temperatur lässt sich mit einem eingebauten Thermometer ablesen, früher nahm man eine Roggenähre und hielt sie in den Ofen. Wenn die Grannen braun wurden, aber nicht verbrannten, war die richtige Temperatur erreicht. Wenn die erforderliche Hitze erreicht ist, wird die Glut in eine Karre gekehrt und im Freien gelöscht. Der Ofen wird mit einem nassen Lappen ausgeschleudert, um den Staub zu binden.
Da der Teig mit Sonnenblumenkernen gemischt werden soll, wird er in der
Teigmaschine noch einmal durchgeknetet. Er wird dann zu je einem
Kilogramm ausgewogen, gerollt und in die vorher eingefetteten 72
Kastenformen gelegt. Einige Teigportionen kommen in Körbe. Diese
Brotlaibe sollen "frei" in den Ofen eingeschoben werden, um dort den
Platz besser zu nutzen.
Inzwischen ist die erforderliche Hitze erreicht. Die Glut wird um 8.15
Uhr in eine Karre gekehrt und im Freien gelöscht. Der Ofen wird mit
einem nassen Lappen ausgeschleudert, um den Staub zu binden. Nach einer
Wartezeit von etwa 15 Minuten, damit die "flüchtige Hitze" entweicht,
die ein zu starkes Bräunen bewirken würde, werden die Brote
eingeschoben. Nach 45 Minuten wird das Backgut aus dem Ofen geholt, aus
den Formen genommen und zum Abkühlen auf Regale gelegt.
Danach wird der Ofen noch einmal nachgeheizt, um die für den Kuchen
erforderliche Hitze wieder zu erreichen.
Inzwischen hat man mit dem Anrühren des Butterkuchens begonnen. Für 15
Bleche werden 7 Liter Milch, 3 Pfund Hefe, 15 kg Mehl, 15 Stücke Butter
zu je 250 g und 7½ Pfund Zucker verrührt, hinzu kommen pro Liter Milch
noch 30 g Salz.
Der Teig wird auf dem Tisch ausgerollt und dann auf die mit Backpapier
belegten Backbleche gegeben. Die Bäcker belegen jeden Kuchen mit 250 g
Butterflocken sowie 100 g gehobelten Mandeln und bestreuen sie dann mit
Zucker. Schließlich werden die Bleche in den Vorwärmer, einen Schrank
mit Heizofen, gestellt.
Der Ofen ist inzwischen wieder einsatzbereit, und die Kuchenbleche können eingeschoben werden.
Nach einer Backzeit von nur 10 Minuten wird der herrlich duftende Butterkuchen herausgenommen.